Pessach

14. Nissan – 22. Nissan 5785

Das Pessach-Fest gehört zu den wichtigsten Festen des jüdischen Kalenderjahres. Während des achttägigen Pessach-Festes feiern Juden traditionell die Befreiung des Volkes Israel aus der ägyptischen Sklaverei, die im Zweiten Buch Moses erzählt wird (Ex. 12). Das heutige Pessach-Fest entwickelte sich eigentlich aus zwei verschiedenen Festen, die im Laufe der Zeit miteinander verschmolzen: Einem von den Nomaden beeinflussten Tieropferritus sowie einem bäuerlichen Dankfest für die erste Ernte des Wintergetreides.

Ursprünglich gehörte Pessach zu den drei Wallfahrtsfesten, an denen man zum Jerusalemer Tempel pilgerte. Heute wird es hauptsächlich im Familienkreis gefeiert. Für das Fest muss das eigene Haus oder die eigene Wohnung der Familie von allen „ungesäuerten“ Speisen einschließlich des kleinsten Brotkrümels gereinigt werden. Bei dieser Art „Frühjahrsputz“ werden vor allem die Kinder einbezogen.

Der Höhepunkt des Pessach-Festes stellt der erste Abend dar. Dieses rituelle Abendessen wird auch Pessach-Seder genannt. Die nach dem Ritus vorgesehenen Speisen, die während der Mahlzeit verzehrt werden, haben eine symbolische Bedeutung. Eine Besonderheit des gesamten Festes stellten die ungesäuerten Fladen (Mazzot) dar, die nur aus Mehl und Wasser zubereitet werden. Sie sollen ebenfalls an die Flucht aus Ägypten erinnern, da keine Zeit blieb, Brot als Reiseproviant säuern zu lassen. Während dieser fröhlichen Runde wird aus der Pessach-Haggada gelesen, die den Auszug der zwölf Stämme aus Ägypten erzählt.