Mariä Geburt

Am 8. September eines jeden Jahres feiern katholische und orthodoxe Kirchen der byzantinischen Tradition sowie die Anglican Community das Fest der Geburt Mariens. Sie orientieren sich am überlieferten Weihetag einer Kirche, die im 5. Jh in Jerusalem an der Stelle errichtet worden ist, an der Maria der Überlieferung nach geboren worden sein soll. Dieses Datum gilt als Grundlage für die Berechnung des Festes der Empfängnis der Mutter Gottes neun Monate vor dem 08. September (siehe Mariä Empfängnis).

In allen christlichen Kirchen spielt Maria als die Mutter des Mensch gewordenen Gottes, als „Mutter Gottes“, eine wichtige Rolle. Typologisch wird sie in einen Gegensatz zu Eva, der ersten Frau gesetzt. Während nämlich durch diese die Sünde in die Welt kam, als sie nach den biblischen Überlieferungen gegen Gottes Gebot verstieß und vom Baum der Erkenntnis im Paradies aß, erklärte sich Maria dazu bereit, die übermenschliche Geburt des Sohnes Gottes auf sich zu nehmen. An diese Bereitschaft erinnert nicht nur das Fest der „Verkündigung des Herrn,“ das am 25. März begangen wird, sondern auch das so genannte „Angelus-Gebet“, das katholische Gläubige drei Mal täglich verrichten sollen. Der Papst in Rom verrichtet es öffentlich an jedem Sonntag.