Gründonnerstag
Datum: 17. April 2025Zeit: Ganztägig
Am „Gründonnerstag“ erinnern die christlichen Kirchen an das „Letzte Abendmahl“, das Jesus mit seinen Jüngern in Jerusalem am Vorabend vor seinem Tod am Kreuz gefeiert haben soll.
Sowohl die Herleitung der Bezeichnung als auch der Charakter des Mahles sind unklar. Vielleicht stammt der heute im deutschen Sprachraum übliche Terminus „Gründonnerstag“ von den mittelhochdeutschen Verben „gronan“ bzw. „grīnan“, was so viel wie „weinen“ oder „wehklagen“ bedeutet. Wenn diese Herleitung zutrifft, dann würde der Terminus entweder darauf verweisen, dass Jesus nach dem Mahl im Garten Gethsemane verhaftet worden ist, weswegen der „Gründonnerstag“ als erster Tag des so genannten „Triduum Paschale“, der drei Tage von Jesu Leiden, Tod und Auferstehung, das Leiden Jesu einleitet, was die Gläubigen „beweinen“ oder „bewehklagen“; oder das Nomen würde darauf hindeuten, dass nach altkirchlichem Brauch an diesem Tage die aus der Gemeinde ausgeschlossenen Sünderinnen und Sünder „unter Tränen“ wieder in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen worden sind. Es könnte aber auch sein, dass sich die Bezeichnung „Gründonnerstag“ von der liturgischen Farbe „grün“ ergeben hat, die in manchen Regionen am Tag vor dem Karfreitag bis zu deren Vereinheitlichung im 16. Jh getragen worden ist.
Ebenso wie die Herkunft der Bezeichnung des „Gründonnerstages“ ist gleichermaßen nicht eindeutig geklärt, ob es sich bei dem Mahl, das Jesus gefeiert hat, um ein jüdisches Pessachmahl gehandelt hat, wie es die drei synoptischen Evangelien annehmen. Nach der Chronologie des Johannesevangeliums beginnt das Pessachmahl nämlich erst nach dem Tod Jesu am Kreuz, da Jesus am „Rüsttag“, d.h. an dem Tag, an dem das Pessachmahl erst vorbereitet worden ist, gekreuzigt worden ist.
In beiden Fällen dient das „Letzte Abendmahl“, das Jesus am „Gründonnerstag“ gefeiert hat, aber in allen christlichen Traditionen als Vorbild für die christliche Feier der Eucharistie, welche in Bezug auf ihren Ablauf große Gemeinsamkeiten mit einer jüdischen Pessachfeier aufweist. In den Kategorien einer „heiligen Zeit“ denkend, „verheutigt“ daher eine jede christliche Eucharistiefeier das „Letzte Abendmahl“ Jesu, weshalb eine jede solche Feier nicht nur an Jesu „Letztes Abendmahl“ erinnert, sondern dieses auch gegenwärtig macht, so dass – nach christlichem Verständnis – Jesus selbst bei dem Mahl zugegeben ist. Mit der Feier des „Letzten Abendmahles“ ist im römischen Ritus, in der Liturgie der orthodoxen Kirchen der byzantinischen Tradition und in manchen evangelischen Gemeinden der Ritus der „Fußwaschung“ verbunden, bei welchem der Zelebrant, in der Regel ein Bischof oder Priester, als ein Zeichen der Nächstenliebe 12 Personen die Füße wäscht, wie es Jesus selbst nach der Darstellung des Johannesevangeliums seinen Jüngern gegeben hat.