Fest der Schöpfung
Datum: 1. September 2025Zeit: Ganztägig
Nach jüdischer Tradition wurde die Welt am 1. September geschaffen. In den orthodoxen Kirchen der byzantinischen Tradition beginnt das Kirchenjahr daher nicht, wie im römischen Ritus, am ersten Adventssonntag, sondern am 1. September – allerdings zumeist nach dem julianischen Kalender. An ihm erinnern die orthodoxen Kirchen der byzantinischen Tradition an die Verantwortung der Christinnen und Christen für die Schöpfung.
Aus der Orthodoxie hat sich die Idee auch in westliche Kirchen ausgebreitet. Als der Ökumenische Patriarch Dimitrios von Konstantinopel nämlich im Jahr 1989 alle orthodoxen Christinnen und Christen dazu einlud, am 1. September besonders der Schöpfung Gottes zu erinnern, wurde sein Aufruf nicht nur von orthodoxen Christinnen und Christen aufgegriffen, sondern auch von ökumenischen Versammlungen von Vertreterinnen und Vertretern christlicher Kirchen und Gemeinschaften, wie etwa der dritten europäischen ökumenischen Versammlung in Sibiu im Jahr 2007. In Deutschland hat sich die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, die ACK, für die Idee erwärmt, weswegen seit dem Jahr 2010 der 1. September demnach als besonderer Tag der Schöpfung begangen wird. Für die katholischen Kirchen hat Papst Franziskus die Initiative im Jahr 2015 rezipiert. Im Jahr 2021 haben der römische Papst, der Patriarch von Konstantinopel und das Oberhaupt der Anglican Community, Erzbischof Justin Welby von Canterbury, einen gemeinsamen Appell an die Menschheit gerichtet, Gottes Schöpfung zu erhalten. Seit diesen Initiativen folgen auch immer mehr westliche Gemeinden den Aufrufen und feiern den 1. September als Tag der Schöpfung.