Die Nacht des Aufstiegs (Laylat al-Miʿrāğ)

Die Nacht des Aufstiegs (Laylat al-Miʿrāğ) auch bekannt als die Nacht der Himmelfahrt, bildet die Nacht, in der man der Reise des Propheten Muhammad nach Jerusalem und seiner anschließenden Himmelfahrt gedenkt. Im Koran heißt es dazu: „Gepriesen sei, der seinen Diener nachts reisen ließ von der unantastbaren Moschee zur ganz fernen, die wir ringsum gesegnet haben, um ihn einiges von unseren Zeichen sehen zu lassen.“ * [Koran: al-Isrāʾ – die Nachtreise 17/1] Laut einiger Überlieferungen soll der Erzengel Gabriel den Propheten Muhammad bei der Himmelfahrt begleitet haben. Dabei begegneten sie etlichen Propheten darunter Abraham, Moses und Jesus. Im Siebten Himmel durfte der Prophet dann zu Gott direkt sprechen. In diesem Gespräch legte Gott die Gebetspflicht für die Gläubigen fest, die anfangs 50 Gebete pro Tag umfasste, jedoch der Prophet Muhammad, auf Anraten des Propheten Moses, Gott um die Erleichterung der Pflicht bat, wodurch die Gebetspflicht sich seit dann auf täglich 5 Gebete belief. Die Gelehrten des Islam sind sich hierzu uneins, ob es sich bei der Himmelsreise um eine physische oder seelische handelte. Meist wird der 27. Rağab (der 7. Monat des islamischen Kalenders) als Tag der prophetischen Himmelfahrt aufgefasst, gleichwohl ist das genau  Datum nicht festgelegt. Die Nacht des Aufstiegs ist eine Nacht der Gebete und des Gottesgedenkens (ḏikr), die auch gerne in den Moscheen gemeinsam von den Gläubigen vollzogen werden.

* Koranübersetzung nach Hans Zirker.