Die Nacht der Unschuld (Laylat al-Barāʾa)

Die Nacht der Unschuld (Laylat al-Barāʾa) wird laut des islamischen Kalenders in der 15. Nacht des Monats Šaʿbān (im 8. Monat des islamischen Kalenders) gefeiert. Sunnitische Muslime messen der Nacht der Unschuld besondere Bedeutung bei, da sie als Zeit der Andacht und Vergebung gilt. Während dem Šaʿbān soll der Prophet Muhammad äußerst viel gefastet haben: ʿĀʾiša, die Ehefrau des Propheten, berichtete dazu: „Der Prophet fastete in keinem anderen Monat so häufig, wie im [Monat] Šaʿbān.“ [überliefert von Buḫārī und Muslim] Zudem besteht die Überzeugung, dass Gott entschieden viele Sünden in dieser Nacht vergeben soll, weshalb für den Gläubigen die reumütige Wiederkehr zu Gott (tawba) besonders empfohlen ist. Die Nacht bildet eine Gelegenheit, die eigenen Handlungen zu überdenken und sich zu besinnen, sodass man im guten spirituellen Zustand den darauffolgenden Fastenmonat Ramaḍān beginnen kann. Die Traditionen und Bräuche in dieser Nacht können je nach Region und Gemeinschaft variieren. Manche Muslime verbringen die Nacht im Gebet und mit zusätzlicher Koranrezitation, während andere sie mit Freunden und Familie feiern.