Beginn der Hadsch (Die Pilgerfahrt nach Mekka)
Datum: 5. Juni 2025Zeit: Ganztägig
Die Pilgerfahrt nach Mekka und die dortige Verrichtung bestimmter Gottesdienste bilden die fünfte Säule des Islam. Die Gläubigen sind verpflichtet mindestens einmal im Leben die Pilgerreise zu vollziehen, sofern die gesundheitliche Verfassung und die ökonomische Basis gegeben sind. Begonnen werden die Hadsch-Gottesdienste am 8. des Monats Ḏū l-Ḥiğğa, in welchem die Pilger den Weihezustand (iḥrām) annehmen müssen. Charakteristisch für den Weihezustand ist das Tragen der Weihegewandung, die bei Männern aus zwei langen weißen Baumwolltüchern zu bestehen hat. Frauen sind dagegen, im Rahmen des Hadsch, an keiner besonderen Kleidungsvorschrift gebunden; lediglich Gesicht und Hände dürfen nicht bedeckt werden. Der Hadsch-Gottesdienst beginnt mit der siebenmaligen Umrundung der Kaaba (ṭawāf) in der Heiligen Moschee von Mekka (masğid al-ḥarām). Anschließend begeben sich die Pilger zu den Hügeln Ṣafā und Marwa, zwischen beiden man siebenmal hin und her laufen muss (saʿy). Danach versammeln sich die Pilger im Minā-Tal, wo sie bis zum nächsten Sonnenaufgang verweilen, um sich danach zum Berg ʿArafāt aufzumachen. Der Aufenthalt am Berg ʿArafāt am 9. Ḏū l-Ḥiğğa bildet den eigentlichen Zenit des Hadsch. Dazu soll der Prophet Muhammad gesagt haben: „Der Hadsch ist ʿArafāt.“ [überliefert von Tirmiḏī]. Bis zum Sonnenuntergang sind die Gläubigen auf ʿArafāt dazu angehalten besonders viel um Vergebung zu bitten und sich dem Gottesdienst zu widmen. Nach Sonneruntergang brechen die Pilger zur Muzdalifa-Ebene auf, um dort die Nacht zu verbringen. Kurz vor Sonnenaufgang kehren die Pilger anschließend zum Minā-Tal zurück, sodass sie dort die symbolische Steinigung des Teufels vollziehen (ramy al-ğamarāt). Gesteinigt wird dabei zunächst nur die größte Säule (ğamrat al-ʿaqaba), die mit sieben Steinchen beworfen werden soll. Nach der ersten Steinigung schlachten die Pilger ein bestimmtes Opfertier (oder geben die Schlachtung in Auftrag), dessen Fleisch an die Armen und Bedürftigen verteilt wird. Daraufhin rasieren sich die Männer für gewöhnlich das gesamte Kopfhaar, demgegenüber sich die Frauen nur eine Haarsträhne abschneiden. Die Kürzung der Haare soll dabei den Anbeginn eines neuen Lebensabschnitts einleiten. Die Pilger begeben sich danach wieder, für die erneute Umrundung der Kaaba und dem Lauf zwischen den Hügeln Ṣafā und Marwa, zur Heiligen Moschee. Schließlich wiederholt man die symbolische Steinigung des Teufels jeweils einmal an den beiden nächsten Tagen, allerdings werden hier diesmal alle drei Säulen je mit sieben Steinchen beworfen. Bevor die Pilger Mekka verlassen, vollziehen diese meist noch eine letzte Umrundung der Kaaba, die als Abschiedsumrundung (ṭawāf al-wadāʿ) bezeichnet wird.