Chanukka

25. Kislew – 2. Tevet 5785

Die Wintermonate empfinden wir als die ungemütlichste Jahreszeit. Fortwährend regnet es, wallender Nebel verwandelt alles in eine geisterhafte Landschaft und die Nächte werden immer länger. Mitten in dieser dunklen Zeit schenkt das Chanukka-Fest Freude und Hoffnung. Ähnlich wie bei Weihnachten spielen bei diesem Fest Kerzen, Lieder, leckere Speisen und unterhaltende Gesellschaftsspiele eine wichtige Rolle.

Chanukka erinnert an den Sieg der jüdischen Makkabäer über die hellenistische Kultur und die Wiedereinweihung des zweiten Tempels im Jahre 164 vor der Zeitrechnung. Der Legende zufolge fand man im zweckentfremdeten Tempel noch ein kleines Gefäß mit geweihtem Öl, um den Leuchter des Tempels anzünden zu können. Und hier geschah das große Wunder: Obwohl die Menge des Öls maximal für einen Tag hätte reichen dürfen, konnte man mit ihm acht Tage lang den Leuchter brennen lassen – nämlich so lange, bis man neues, reines Öl hergestellt hatte. So wird seit dem an jedem der acht Abende des Chanukka-Festes eine Kerze am neunarmigen Leuchter angezündet und sichtbar in ein Fenster gestellt. Mit der Zurschaustellung der entzündeten Kerzen auf der Chanukkia wird ein Zeichen gegen die Assimilation an „fremde Kulturen“ gesetzt. Ob die Makkabäer damit einverstanden gewesen wären, dass man in Anlehnung an Weihnachten nun auch zu Chanukka den Kindern kleine Geschenke macht, können wir im Kerzenschein des Weihnukka-Baumes diskutieren. Und da es gerade so gemütlich ist, sollten wir gleich noch erörtern, ob der Termin der beiden Feste etwas mit dem antiken Sonnengott Mithra zu tun haben könnte.