Aschermittwoch
Datum: 5. März 2025Zeit: Ganztägig
Die liturgischen Kalender der christlichen Kirchen kennen vor den beiden wichtigsten Festen des Kirchenjahres, vor der Geburt des Herrn am 25. Dezember und vor Ostern, eine Fastenzeit zur spirituellen Vorbereitung. In der lateinischen Kirche beginnt diese mit einem Bußritus am 40. Tag vor dem eigentlichen Fest der Auferstehung Jesu. Während der Gottesdienste wird – in Anlehnung an rituelle Bräuche des biblischen Israels – den Gläubigen ein Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet. Dabei stammt die Asche, mit der das Ritual vollzogen wird, zumeist aus den Palmzweigen, mit denen im Vorjahr der Einzug Jesu nach Jerusalem (am „Palmsonntag“) gefeiert worden ist. Dabei ermahnt der Spender des Aschekreuzeses die Empfangenden mit dem Satz: „Bedenke, aus Staub bist Du und zu Staub kehrst Du zurück!“ daran, ihr Leben auf Christus hin auszurichten. Er erinnert also daran, dass nach der Mensch nach den biblischen Schöpfungsberichten von Gott dadurch erschaffen worden ist, dass dieser Staub vom Erdboden genommen, aus ihm den Menschen geformt und ihn mit Lebensatem erfüllt habe.
Religionsgeschichtlich greift die Angabe von 40 Tagen verschiedene Narrative aus den Schriften des biblischen Israel auf: 40 Tage waren Noach, seine Familie und die Tiere in der Arche. 40 Tage lang hat Mose mit Gott auf dem Sinai gesprochen. 40 Tage war der Prophet Elija zum Gottesberg Horeb unterwegs; und 40 Tage hat Jesus in der Wüste gefastet.
Die Fastenzeit soll die Menschen also zu einem kritischen Überprüfen des eigenen Lebens anhalten. Deshalb geht diese Reflexionszeit oftmals mit einem Verzicht einher – beispielsweise auf den Verzicht auf Fleisch, Alkohol oder die bewusste Entscheidung für eine vegane Lebensweise. In vielen christlichen Familien ist es daher üblich, in Erinnerung an das jüdische Pessachmahl die österliche Fastenzeit mit dem Verzehr eines Lammes zu beenden.