Al-Arbaʿīn

(dt. der Vierzigste)

Für die Schiiten markiert der 20. des Monats Ṣafar einen bedeutenden Moment, da er den 40. Tag nach dem Martyrium des Imams Ḥusayn in der Schlacht von Kerbala wiedergibt. Ebenso wie bei Aschura, wird der 40. Tag als Trauertag erachtet. Die Trauerfeiern sind nicht nur ein Ausdruck des Schmerzempfindens, sondern auch eine Möglichkeit, die Werte und Lehren des Imams zu reflektieren und weiterzugeben. Als Hintergrund hierzu gilt die Überlieferung von der Reise Zaynabs, der Tochter ʿAlīs, die u.a. von den Nachkommen Ḥusayns begleitet wurde. Die Reise soll am 20. Ṣafar des Jahres 61 nach der Hidschra stattgefunden haben. Grund für die Reise war der Besuch von Ḥusayns Ruhestätte, womit die Trauer der Propheten Familie (ahl al-bayt) ein zentrales Motiv für diesen Tag darstellt. Das Ereignis verdeutlicht die starke emotionale und spirituelle Verbindung, die die Nachfahren des Propheten zu Ḥusayn und seinem Vermächtnis haben. Charakteristisch in dieser Zeit sind die Trauerrituale und Zeremonien, die hauptsächlich in den Ländern mit schiitischer Mehrheit stattfinden. Geprägt ist der Tag ebenso von Wallfahrten insbesondere in die irakischen Städte Nadschaf und Kerbala.