Fürth feiert Vielfalt!
Das BaFID freut sich das neu ins Leben gerufenen Festival „Fürth feiert Vielfalt!“ mit Vorträgen unterstützen zu dürfen um somit einen Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes in der Metropolregion Nürnberg leisten zu können.
In welcher Welt wollen wir leben? – Diese zentrale Frage des Festivals und das Erreichen der damit verbunden Ziele Sensibilisierung und Aufklärung in der Gesellschaft, Förderung der kulturellen Vielfalt und des gegenseitigen Verständnisses sowie Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts sind Kernaufgaben des BaFID.
Mit drei Vorträgen beteiligen wir uns mit unserem Kooperationspartner, dem Jüdischen Museum Franken, an dieser Veranstaltung. Das gesamte Festivalprogramm finden Sie hier.
Die Wahrnehmung des “religiös Anderen”: Christentum und Islam aus der Wahrnehmung des Judentums
Datum: 29. April 2025
Zeit: 16:00 – 17:00
Ort: Jüdisches Museum Franken Königstraße 89 90762 Fürth
Dr. Nathanael Riemer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Schwerpunkt Judentum am Bayerischen Forschungszentrums für Interreligiöse Diskurse (BaFID), hält einen Vortrag zum Thema Wahrnehmung des „religiös Anderen“.
Der Vortrag stellt die Perspektiven der jüdischen Traditionsliteratur in ein Spiegelkabinett der monotheistischen Religionen. Spiegelkabinette bieten Chancen und Risiken: Sie bergen die Gefahren der Selbstverliebtheit und Repräsentation. Spiegelkabinette bieten jedoch auch Chancen der kritischen Nabelschau, bei der Überraschendes entdeckt werden kann, was man zuvor nicht im Widerschein vermutete. Der Vortrag „Die Wahrnehmung des ´religiös Anderen`: Christentum und Judentum aus der Wahrnehmung des Judentums“ verfolgt die Themenstellung vom Babylonischen Exil über die rabbinische Zeit und das Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert.
Religion und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Datum: 3. Mai 2025
Zeit:16:00 – 17:00
Ort: Jüdisches Museum Franken Königstraße 89 90762 Fürth
Im Rahmen des Festivals „Fürth feiert Vielfalt“ (26. April bis 11. Mai) hält der Direktor des Bayerischen Forschungszentrums für Interreligiöse Diskurse (BaFID) Prof. Dr. Georges Tamer einen Vortrag zum Thema Religion und Integration.
Religion kann bei der Integration von Migrantinnen und Migranten eine wichtige Rolle spielen, da viele Zuwanderer aus religiös geprägten Gesellschaften kommen. Integrationsbemühungen sollten daher die religiösen Werte der Migrantinnen und Migranten berücksichtigen, um die Zugehörigkeit zur neuen Heimat zu fördern und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Eine gelungene Integration, die religiöse und kulturelle Unterschiede akzeptiert und wertschätzt, ist entscheidend für den Fortbestand der Demokratie. Im Vortrag werden verschiedene Aspekte des Themas behandelt und beleuchtet, wie religiöse Werte mit den Prinzipien einer säkularen Gesellschaft in Einklang gebracht werden können.
Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen an diesem Vortrag zu lauschen und anschließend mit Prof. Tamer zu diskutieren.
Jona einmal anders? Ein biblisches Narrativ und seine interreligiöse antike Rezeption
Datum: 8. Mai 2025
Zeit: 16:00 – 17:00
Ort: Jüdisches Museum Franken Königstraße 89 90762 Fürth
Der stellvertretende Direktor des Bayerischen Forschungszentrums für Interreligiöse Diskurse (BaFID) PD Dr. Christian Lange hält einen Vortrag zum Thema des Propheten Jona, welcher drei Tage im Bauch eines Wals verbringen musste.
Im deutschen Sprachraum ist Jona in erster Linie als der „Mann mit dem Fisch“ oder der „Mann mit dem Wal“ bekannt, der von einem Fisch verschlungen und drei Tage lang in dessen Inneren war, wie Jesus drei Tage in der Scheol, dem Reich der Toten, zugebracht hat. Daneben gibt es aber noch eine zweite Interpretation: Die Auslegung von Jona als dem Propheten für die Völker, der, ein Hebräer, nach einigem Widerstreben auf Anweisung Gottes in die nicht-hebräische Stadt Ninive geht, um dieser den Untergang zu verkünden. Deren Bevölkerung nimmt jedoch die Bußpredigt des hebräischen Propheten an und erlangt auf diese Weise die Verschonung Gottes. Gerade in dieser zweiten Deutung des Propheten Jona hat sich in der Spätantike ein interessanter Diskurs zwischen jüdischen und christlichen Schriften sowie dem Koran ergeben. Es ist das Ziel dieses Beitrages, in ausgewählte Aspekte der spätantiken Auslegung des biblischen Jonanarratives.