Konferenz „Wie viel Religion braucht die Demokratie?“

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Professor Georges Tamer betont die Rolle der Wissenschaft im interreligiösen Dialog

Am 10. September 2024 fand im Konferenzzentrum der Hanns-Seidel-Stiftung in München die Konferenz „Wie viel Religion braucht die Demokratie?“ statt. Veranstaltet wurde die Konferenz vom Bayerischen Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, Joachim Herrmann, MdL, und dem Vorsitzenden der Hanns-Seidel-Stiftung, Markus Ferber, MdEP. Wissenschaftler und führende Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften kamen zusammen, um die Bedeutung von Religion für eine demokratische Gesellschaft zu diskutieren.

In seinem Beitrag betonte Professor Dr. Georges Tamer die Bedeutung der Wissenschaft für den interreligiösen Dialog: „Der interreligiöse Dialog erfordert die Wissenschaft. Denn nur sie kann Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Religionen einordnen und den Entstehungskontext und das Zusammenwirken der verschiedenen Religionen untereinander erklären.“  Und weiter bekannt er: „Die wissenschaftliche Beschäftigung mit den interreligiösen Diskursen trägt somit zum Gelingen des interreligiösen Dialogs bei und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ Die Konferenz widmete sich der Frage, wie Religionen in einer demokratischen Gesellschaft aufeinander einwirken und ob Demokratie Religion benötigt oder Religion Demokratie und welche Rolle der interreligiöse Dialog für den gesellschaftlichen Zusammenhalt spielt.

Die Konferenz wurde von Staatsminister Joachim Herrmann eröffnet, der die Bedeutung des interreligiösen Dialogs in Bayern betonte und die Rolle von Religionen im öffentlichen Raum ansprach. In den anschließenden Impulsvorträgen vertraten Dr. Bertram Meier, Bischof von Augsburg, Christian Kopp, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Jo-Achim Hamburger, Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, und Benjamin Idriz, Imam der islamischen Gemeinde Penzberg, die Sicht der jeweiligen Religionsgemeinschaften.

In der Podiumsdiskussion wurde die Frage „Wie viel Religion braucht die Demokratie?“ von Staatsminister Joachim Herrmann, Prof. Dr. Heinrich de Wall (Lehrstuhl für Kirchenrecht, Staats- und Verwaltungsrecht, FAU Erlangen-Nürnberg), Prof. Dr. Martin Rötting (Haus der Kulturen und Religionen München) und Professor Tamer intensiv debattiert. Dabei wurde deutlich, dass Religion und Demokratie in einem produktiven (Spannungs-)verhältnis stehen, das durch Dialog und wissenschaftliche Forschung weiter ausgestaltet werden muss.

Die Konferenz schloss mit dem klaren Fazit: Der interreligiöse Dialog ist ein wichtiger Baustein für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie – eine Aufgabe, bei der die religionsbezogenen Disziplinen und die Religionsgemeinschaften eine entscheidende Rolle spielen.

Hier finden Sie das Video zur Veranstaltung

Hier finden Sie einen Beitrag der Hans-Seidel-Stiftung über die Veranstaltung